Wie immer vor einem Triathlon habe ich am Vorabend alles Material bereitgestellt um am Renntag keine Hektik in letzter Minute zu erleiden. – Als ich heute morgen aufwachte, hatte ich mich allerdings gefragt, ob ich bei diesem starken Regenwetter den Züri Triathlon antreten soll. Der Niederschlagsradar des SF Meteo hat mich schlussendlich überzeugt, dass das Regenwetter bald vorüber sein soll. Also hatte ich meine Sachen in’s Auto verfrachtet und den Weg zur Landiwiese angetreten.
Vor der Wechselzone hatten wir Francesco angetroffen. Er hatte uns bestätigt, was ich erwartet hatte: Der Neopren ist nicht erlaubt, da die Seetemperaturen zu warm sind. – Im Verlaufe des Gesprächs lief es mir auf einmal kalt den Rücken herunter: Ich hatte meine Bike-Schuhe zu Hause vergessen! Es war 1 Stunde vor dem Start. Zu spät um nochmals nach Hause zu gehen. Ein neues Paar Schuhe kaufen? Keine gute Idee. Das Rennen nicht antreten? Nein, da ich jetzt schon hier bin, will ich doch starten. – Immerhin hatte ich ja meine Laufschuhe dabei. Und mit den Keo-Pedalen kann man es ja immerhin probieren…
Das Check in ging schnell vorbei und schon bald war ich am Schwimmstart. Um 10:40 Uhr ging es dann endlich los. Die Wasser-Temperatur war angenehm, einiges wärmer als die Lufttemperatur. Zielgerichtet schwamm ich zur ersten Boje, welche sich ca 50 m nach dem Start befindet. Ich hatte die Boje gerade umzirkelt, da sah ich jemanden, der die Strekce abkürzte und über die Innenseite der Boje schwamm. Er kämpfte sich von links vor mich hin und…. Autsch! Mit einem kräftigen Brustschwumm-Beinschlag traf er genau meinen Daumen. Das tat ziemlich weh, hatte mich aber zum Glück beim Schwimmen nicht weiter behindert.
Die 4. Disziplin, das Ausziehen des Neo, blieb uns heute erspart. Entsprechend war die Zeit in der Transition-Zone schnell. Und nun kam das Adventure: Mit Laufschuhen auf dem Bike… Erstaunlicherweise war es den Umständen entsprechend gut gegangen. Am Heartbreak Hill musste ich verzichten, aus dem Sattel zu gehen und bei rutschigen Stellen hatte ich mein Bike deutlich weniger unter Kontrolle. Ebenfalls war die Auflage natürlich nicht optimal. Meine Schuhe waren leicht nach aussen geknickt, was keine gute Kraftübertragung erlaubte. Spass aber hatte ich auf den Flachen Stücken, auf welchen ich viele Biker überholte. Die dachten sich wohl, dass ein Bike-Anfänger mit Laufschuhen sie gerade überholt hatte 😉 Die wussten ja nicht, dass ich die 2500 KM, welche ich diese Saison bereits auf dem Bike war, mit normalen Bike-Schuhen absolvierte.
Mit den Laufschuhen war es also machbar. Dafür hatte sich auf den holprigen Teilen der Bike-Strecke, welche auf Stadtzürcher Grund sind mein Daumen zurückgemeldet: Da der Daumen auf dem Tri-Vorbau nicht abgestützt ist, war das für meine Stauchung die dümmste Haltung. Mit der rechten Hand am Tri-Vorbau und die linke Hand auf der rechten aufgestützt hatte die rechte Hand nun die Funktion einer Dämpfung der Schläge. – In der Wechselzone wieder angekommen, war ich vom schnellen Ablauf total begeistert: Dank meinen Schuhen musste ich lediglich den Helm mit dem Hut austauschen, das Bike einstellen und weitergehen. So schnelle Transition-Zeiten machen Spass!
Auf dem Lauf hatte ich dann den Daumen ständig mit dem Zeigfinger gestützt, was sich sehr bewährte. Zum Schluss überquerte ich die Ziellinie 2 Minuten später als das Jahr zuvor. Den Umständen entsprechend ist das für mich aber OK. Und es ist immer noch viel besser als wegen Regenwetter oder fehlenden Bike-Schuhen nicht starten oder wegen einer Stauchung das Rennen frühzeitig zu beenden! Never give up.
Für die tatkräftige Unterstützung während dem Rennen von Belinda, Peter, Katja, Ernst, Dana, Francesco, Marc, Thomas, Stefan und Nicole möchte ich mich ganz herzlich bedanken!
Jetzt bin ich gespannt, wie es unseren Ironfrauen und Ironmänner am morgigen Tag ergeht. Ich wünsche allen einen erfolgreichen Tag und viel Spass!
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